Sonntag, 10. November 2013

Die erste Woche in Bergen

Eine Woche Bergen ist vorbei und es wird Zeit ein erstes Fazit zu ziehen.
Die erste Lektion haben wir gleich am Anfang lernen müssen. Wir kommen also aus dem Flugzeug mit ca 80 kg Gepäck und fahren mit dem Flybussen direkt in die Innenstandt zur Postkarten-Ansicht von Bryggen. Unsere Wohnung liegt etwa 500 m dahinter. Dazu kommen aber noch 100 Höhenmeter mit wunderschönem Kopfsteinpflaster, über die wir  unsere Koffer ziehen durften. In Norwegen sind also nicht nur die eigentlichen Distanzen sondern auch die Höhenprofile zu beachten.

Unsere Wohnung ist über zwei Stockwerke (EG und Souterain) verteilt und setzt sich aus einer Wohnküche und einem Schlafzimmer zusammen. Besonders toll ist die Fussbodenheizung, die sogar Saskias Eisfüsse aufwärmen kann. Wenn man sich erst einmal an die Steigungen gewöhnt hat, sind wir in 5 Minuten bei der Bushaltestelle die mich zum Werk bringt oder Saskia in die Fussgängerzone von Bergen. Das Wetter ist trotz aller negativen Vorhersagen recht gut. Es kommt zwar öfter mal ein kleiner Schauer, aber bisher war eigentlich den meisten Tag über Wetter zum spazieren (Saskia) oder vom Büro aus auf den Fojord schauen (Rudi). Die schönste Beschreibung dazu kam aus der Neon, Bergen ist wie ein Fisch, immer nass.

Das Wohngebiet bei uns ist eine farbenfrohe Mischung aus kunterbunten Holzhäuschen die mit den unterschiedlichen Baustilen aneinander gefügt wurden. Dabei entsteht dann eine Stadtkulisse die jederzeit zum Träumen und (viel) Geldausgeben einlädt. Norwegen ist wirklich so teuer wie es immer heißt. Ein Kopfsalat aus holländischen Gewächshäusern kostet umgerechnet etwa 2,5€. Trotzdem haben wir uns gestern dann ein Essen im Restaurant gegönnt. Saskia hatte einen Fisch an Rote-Beete Risotto und ich einen Rentierbraten mit Rotwein-Blaubeer Soße (Der eigentliche Grund warum es erst nach einer Woche Bilder gibt. Wir wollen unsere Fans doch nicht enttäuschen und keine Essensfotos posten).

Heute haben wir uns dann bei wiederrum Bilderbuch- Wetter an eine Wanderung in Norwegen gemacht. Das Tolle an der norwegischen Wintersonne ist, dass Saskia ausschlafen kann und ich trotzdem tolles Licht für Fotos habe. Dabei wurden wir noch einmal an Lektion eins erinnert und konnten gleich Lektion 2 mitnehmen. Wir sind auf den Ulriken gefahren und wollten von dort zum Floyen wandern. In der Bergwacht haben wir uns nach dem Weg erkundet und sind dann gut gerüstet aufgebrochen. Die Wege waren schon teilweise vereist und höllisch glatt. Teilweise mussten wir über 20m Felswände auf allen Vieren herabklettern und waren wegen unserer Leistung schon ein wenig stolz. Die Anstregung war auf jeden Fall größer, als bei allem was wir in Patagonien gewandert sind. Wir haben überlegt, ob es sich wohl noch um eine rote oder schon um eine schwarze Wegstrecke handelt...bis eine Gruppe 12 - 15 jähriger uns in Jogginklamotten und Trunschuhen überholte, die gerade auf Ihrem Morgenspaziergang war.

Anschließend wurden wir noch von Rentnern und Familien mit kleinen Kindern überholt. Wir waren nur einfach sehr früh aufgebrochen (wenn wunderts?). Im Gespräch mit einem Pärchen aus Norwegen sagte die (etwa 45 jährige) Ehefrau, dass es eigentlich ihre Joggingstrecke ist und sie heute anstelle von 2 Stunden 3 Stunden gebraucht hatte, wegen dem vielen Eis (wir lagen bei nur 6 Std.). Lektion 2 war damit für uns, Norweger sind freundliche und stets hilfsbereite Menschen, die leider nicht für Wegbeschreibungen zu Rate gezogen werden können.

Hier noch ein paar Fotos, um euch einen besseren Eindruck von Bergen zu geben.
















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